Das Fahrrad im 20. Jahrhundert

Wir leben im 21. Jahrhundert und das Fahrrad ist für uns absolute Normalität. Es ist ein Teil unseres Alltags und aus gesellschaftlicher Sicht auch ein wichtiges Kulturgut. Wir kennen es in allen möglichen Formen, auch wenn wir sie nicht immer als Fahrrad erkennen können. Doch wie kam es dazu, dass es sich soweit ausbreiten konnte?

Die Ausbreitung des Fahrrads

Das Fahrrad wurde innerhalb verschiedener Etappen innerhalb des 19. Jahrhunderts erfunden. Es war nicht einfach von einem Tag auf den anderen da. Es war eine Idee, die von vielen Menschen immer weiter entwickelt wurde. So lange, bis es die Gestalt des heutigen modernen Fahrrads hatte.

Seine heutige Berühmtheit erhielt es allerdings erst im 20. Jahrhundert. Der wohl bedeutsamste Grund, aus dem das Fahrrad populär wurde ist wahrscheinlich, dass es ein sehr günstiges Individualverkehrsmittel war. Genau genommen war es sogar das erste Individualverkehrsmittel, das von einer großen Masse an Menschen genutzt werden konnte. Da der Weg zur Arbeit, durch die Industrialisierung und Urbanisierung, für sehr viele Menschen immer länger wurde, wurde das Fahrrad in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für das Proletariat in Mittel- und Westeuropa unabdingbar.

Laut einer Statistik des Jahres 1936 fuhr damals in größeren Städten durchschnittlich mehr als die Hälfte der Menschen Fahrrad. Aber auch außerhalb der Stadt gewann das Fahrrad langsam an Bedeutung. Zwei Jahre später gab es schon mehr als 10.000 Kilometer an Fahrradwegen.

In den 50er- und 60er-Jahren wurde es kurzzeitig von Autos und Motorrädern verdrängt. Selbst in ärmeren Regionen war das, auch wenn langsamer, der Fall. Allerdings erinnerte man sich zu Zeiten der Ölkrise in den 70ern schnell wieder an das Fahrrad. Mit steigendem ökologischen Bewusstsein wuchs auch die Popularität des Fahrrads wieder an. Vor allem im Nahverkehr wurde die Radfahrinfrastruktur um ein Vielfaches erweitert und wird bis heute staatlich unterstützt. So ist es auch heute noch ein sehr aktuelles Transportmittel.